Tour de Tirol 2019

Gekämpft, gelitten, verletzt = DNF

Tour de Tirol 2019

4.10.2019, Start: 17:30 Uhr
Söll/Tirol
41:38min / 10km
wolkig, nass, 5°C

Ergebnis

Gesamtplatz:60 von 510
Männer:57 von 367
AK M50:6 von 64

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Um es kurz zu machen… die Tour de Tirol 2019 war nicht meine Tour. So gar nicht! Eigentlich hatte sich das schon in den Wochen davor abgezeichnet. Meine letzten beiden Triathlon Wettkämpfe der Saison musste ich verletzungsbedingt absagen. Im August fand zunächst der Scharmützelsee-Triathlon ohne mich statt (ein Zeh am Fuß hatte sich entzündet), pünktlich zum Wukensee-Triathlon plagte mich dann eine Entzündung am Finger. Auch hier war ein Start unmöglich. Schlimmer war, dass diese Entzündung in einer kleinen OP endete und ich 10 Tage Antibiotika nehmen musste. Jede Behandlung mit Antibiotika zerstört im Körper bekanntlich auch die meisten wichtigen Pro-Bakterien im Darm. Bis sich danach die Ernährung/Verdauung wieder eingeregelt hat, vergehen einige Tage.

So ging es schon mit recht wackligen Beinen nach Tirol. Ein weitaus größerer Punkt war meine Anfang September begonnene ketogene Ernährungsumstellung mit Ziel Ironman Austria 2020. Nach 4-5 Wochen befindet sich der Körper noch in der ketogenen Adaptionsphase. Das ist natürlich für einen heftigen Bergmarathon, wie den Kaisermarathon, nicht besonders förderlich.

Zunächst stand jedoch erst einmal der Söller Zehner am Freitag an. Dieser lief eigentlich sehr gut. Das Wetter war zwar mies. Es war kalt und regnete immer mal wieder. Meine drei Runden durch Söll, auf der leicht veränderten Strecke, teilte ich mir gut ein und lief recht gleichmäßig. Hinten raus hatte ich sogar noch etwas zu zusetzen.

Die Berabpassagen setzen der Muskulatur leider erheblich zu. Im Rennen selbst merkte ich das leider nicht. Ich hätte an diesen Stellen Tempo rausnehmen sollen, tat es aber leider nicht. Zuviel Adrenalin im Blut. Am nächsten Morgen spürte ich jedoch schon deutlich die Folgen. Ein leichtes Ziehen und Muskelkater kündigten sich an.

Mit Platz 6 in der Altersklasse war ich hoch zufrieden. Das Training im August/September war nicht optimal, viele Einheiten fielen aus. Als letzte längere Einheit lief ich den Berlin Marathon eine Woche vor Tirol ganz entspannt mit Kerstin. Bei km1 stieg ich ein und begleitete sie bis ins Ziel. Das Tempo war natürlich für mich easy, aber dadurch waren wir auch knapp 4 Stunden unterwegs und das im strömenden Regen. War dann doch ziemlich anstrengend.

Der Morgen des Kaisermarathons fiel buchstäblich ins Wasser. Ein Blick aus dem Fenster war deprimierend. Regen, Regen und nochmals Regen. Zudem war es sehr kalt. Oben auf der Hohen Salve knapp über Null.

Schon auf den ersten Metern nach dem Start war mir klar, dass das heute unheimlich schwer werden würde. Die Beine waren total schwer. Jeder Schritt war anstrengend. Der Körper wollte so gar nicht in Fahrt kommen. Irgendwie alles total kraftlos. Dazu das Problem mit der Bekleidung. Zuerst hatte ich eine Jacke wegen des Regens an, das wurde mir dann aber zu warm. Also anhalten, ausziehen und weiterlaufen. Kaum war die Jacke aus, intensivierte sich der Regen. Grandios 🙁 

Der linke Oberschenkel schmerzte immer mehr. Der Muskel krampfte. Der kalte Regen durchnässte meine Hose, so dass nasser, kalter Stoff direkt auf dem Muskel lag. Keine guten Voraussetzungen.

Irgendwann ab km15 wollte dann auch der Kopf nicht mehr. Ich konnte die negativen Gedanken einfach nicht mehr ausblenden. Nach 19km wollte dann der Oberschenkelmuskel nicht mehr. Ich entschied mich das Rennen abzubrechen, bevor der Muskel reißt. Glücklicherweise standen an dieser Stelle Leute, die mich ins Tal fuhren. Von dort fuhr mich dann Axel zurück nach Söll. Vielen Dank Axel!!!

An einen Start am Sonntag beim Pölventrail war so auch nicht mehr zu denken. Damit war die Tour de Tirol 2019 für mich beendet. Das war erstmal hart diese Entscheidung zu treffen, aber letztendlich vernüftig.

Das war ab August ein wirklich verkorkstes Ende einer doch recht guten Saison 2019. Ich werde die positiven Augenblicke im Gedächtnis behalten und versuchen die negativen Momente auszublenden. Der Blick geht nach vorn in Richtung 2020 und da gibt es wieder genug Herausforderungen und Ziele.

Adidas Runners City Night Berlin

Super Stimmung bei der Adidas Runners City Night

Adidas Runners City Night Berlin

3.8.2019, Start: 20:30 Uhr
Berlin
37:12min / 10km
heiter, 21-23°C

Ergebnis

Gesamtplatz:198 von 5781
Männer:182 von 3312
AK M50:2 von 384

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Nach genau 8 Jahren hatte ich mal wieder Lust auf dem Berliner Kudamm einen schnellen 10er zu laufen.

2011 hieß das Ganze noch 10km Citynacht, jetzt 7 Jahre später also Adidas Runners City Night Berlin. Letztendlich ein schneller 10er mitten im Sommer. Das bedeutet für mich, dass der erste Formhöhepunkt des Jahres (im Juni) überschritten ist und nach einer entspannten Urlaubszeit mit lockerem Training jetzt die Vorbereitung für den Herbst startet. Anfang Oktober zur Tour de Tirol soll die Laufform möglichst noch einmal ein zweites Jahreshoch erreichen.

So war der 10er heute eigentlich als Standortbestimmung gedacht, was zur Zeit so geht. Vor 7 Jahren an gleicher Stelle lief ich dort eine 37:39min. Damals regnete es leicht bei sehr angenehmen Temperaturen. 2011 war mit Abstand mein bestes Laufjahr. 2 Monate nach der Citynacht lief ich damals meine persönliche Marathonbestzeit von 2:47:18h, die bis heute Bestand hat.

Wenn es stupide nach den Zeiten geht, sollte ich vielleicht auch in diesem Jahr noch irgendwo einen Straßenmarathon laufen 🙂 Denn mit 37:12min war ich in diesem Jahr etwas schneller als damals. Auch heute war das Wetter sehr angenehm. Trocken, kaum Wind und 23°C.

Vor dem Lauf war ich garnicht mehr so begeistert, dass ich mich angemeldet hatte. Der Start erfolgt ja erst um 20:30 Uhr. Absolut ungewöhnlich. Normalerweise bin ich vom Biorhythmus her zu dieser Zeit schon fast im Bett. Der gesamte Tag verläuft irgendwie auch komisch. Sport ist tabu, also sucht man sich andere Beschäftigungen. Im Hinblick auf die Ernährung muss man auch aufpassen, schließlich will man ja abends nicht mit vollem Bauch am Start stehen. So ging es dann am späten Nachmittag doch recht lustlos zur Abholung der Startnummer. Spätestens als ich mitten im Gewimmel auf dem Kudamm angekommen war, kam die Lust auf dieses Event endlich bei mir auf.

Der Start erfolgte pünktlich um halb 9. Mein erster Laufkilometer war mit 3:48min/km der Langsamste. Ich versuchte auch recht kontrolliert los zulaufen. Das gelang recht gut. Danach wurde ich schneller und die nächsten 4 Kilometer waren alle im Bereich von 3:40min/km.

Zum einen dachte ich WOW…so schnell kannst du noch laufen, zum anderen wusste ich, dass es wahrscheinlich einen Tick zu schnell war, um es bis zum Ende konstant weiterlaufen zu können.

Und so kam es auch. Die Kilometer 6-9 waren mit 3:45min/km dann auch wieder etwas langsamer, nicht viel, aber vom Gefühl her waren sie unheimlich hart. Man läuft im roten Bereich und muss mit jeder Minute mehr investieren, um das Tempo aufrecht zu erhalten.

Die Zielgerade ist verdammt lang. Man sieht den LED beleuchteten Zielbogen schon aus fast 1,5km Entfernung, trotzdem weiß man dass es noch fast 6 Minuten braucht, um dahin zu kommen. Und trotzdem suggeriert der Blick zum Zielbogen dem Körper jetzt noch einmal das Tempo zum Schlußspurt anzuziehen. Ein laaanger quälender Endspurt beginnt. Dennoch es funktionierte… mit 3:37min/km war der letzte Kilomter der Schnellste des Tages. Renntechnisch also fast alles richtig gemacht.

Mit der Zeit bin ich irre zufrieden. Als i-Tüpfelchen kam der 2. Platz in der AK M50 von knapp 400 Athleten dazu.

In den nächsten Wochen liegt mein Fokus dann wieder etwas mehr beim Triathlon. Zwei oder drei Rennen auf der olympischen Distanz stehen noch an. Und bei keinem der drei war ich bislang dabei. Also alles Neuland und viel Vorfreude darauf.      

Kaiserkrone Elite Run 2019

Absage Kaiserkrone Elite Run 2019

Die diesjährige Kaiserkrone wurde vom Veranstalter abgesagt. Ursache sind die immer noch vorhandenen Schneefelder des Winters. Zudem sind durch die Schneemassen des Winters viele Wege und Brücken in sehr schlechtem Zustand. Daher ist ein gesicherter Lauf leider nicht möglich.

Auch wenn es mir sehr schwer fällt, muss man das natürlich so akzeptieren und ja, es ist auch die richtige Entscheidung des Veranstalters. Sicherheit geht immer vor.

Ich muss mich nun etwas umorientieren und schauen, was ich in den nächsten Monaten sportlich so treibe.

Als kleinen Ersatz habe ich mir erstmal die 3,8km Swim Challenge am Walchsee „gegönnt“.

2.Oranienburger Paarlauf

Eine sehr intensive Stunde

2. Oranienburger Paarlauf

6.6.2019, Start: 18:45 Uhr
Oranienburg
60min / 15949m
wolkig, Regen, nach Gewitter, 22°C

Ergebnis

Gesamtplatz:1 von 10

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Schon wieder ein Jahr vergangen… zum zweiten Mal hieß es 60min Paarlaufen in Oranienburg. Im letzten Jahr waren es Temperaturen um die 30 Grad, die das Laufen ziemlich schwer machten, In diesem Jahr sorgte ein Gewitter kurz vor dem Start für eine kleine Abkühlung. Dafür war die Tartanbahn ziemlich glatt und rutschig, was das Laufen (gerade in den Kurven) ziemlich mühsam machte.

Kerstin und ich gingen mit der gleichen Taktik wie im Vorjahr ins Rennen. Ich lief jeweils 800m und Kerstin 400m. Im Vorjahr hatten wir den Mixed Wettbewerb über 60min mit exakt 16km gewonnen.

Klar wollten wir auch in diesem Jahr möglichst auf’s Podium kommen. Nach einigen Runden hatte sich das Feld etwas sortiert und wir liefen auf Position 2 bei den Mixed Staffeln. Die Führenden hatten sich nach 20min bereits deutlich mit fast 250m abgesetzt. Zur Hälfte des Rennens bemerkten wir, dass der Vorsprung nicht mehr größer wurde, sondern mit jeder Runde etwas kleiner wurde. Als Verfolger ist man in einer solchen Situation dann natürlich immer mental auf der Überholspur. Und so liefen wir plötzlich unsere Runden 2-3 Sekunden schneller, während die Führenden etwas langsamer wurden.

Nach 50 Minuten begann das Rennen von vorn, wir hatten die Lücke geschlossen. Beide Staffeln mobilisierten auf den letzten Runden die allerletzten Reserven. Glücklicherweise hatten wir das bessere Ende für uns und konnten am Ende mit ca. 130m Vorsprung den Mixed Wettbewerb erneut gewinnen.

Da wir so vertieft auf die Situation an der Spitze des Mixed Wettbewerbes waren, ging völlig unter, dass nur eine reine Männerstaffel am Ende vor uns war und zwar genau mit einem Meter Vorsprung. So schafften wir mit 15949m wieder knapp die Laufleistung des Vorjahres. Es fehlten am Ende nur 51m.

Da zum Ende des Rennens der Regen immer heftiger wurde, musste die Siegerehrung in die Turnhalle verlegt werden, was die gute Stimmung unter den Läufern jedoch nicht eintrübte. Es war wieder eine sehr schöne Veranstaltung.

Danke an die LG Oberhavel und den Moderator Wolfgang Schwericke, der beide Rennen komplett durchmoderierte und damit auch eine wahre Ausdauerleistung vollbracht hatte.

Leegebrucher Straßenlauf

Mehr Kontinuität geht nicht

Leegebrucher Straßenlauf

25.5.2019, Start: 10:45 Uhr
Leegebruch
45:12min / 12km
bedeckt, etwas Wind, 15°C

Ergebnis

Gesamtplatz:3 von 54
Männer:3 von 45
AK M50:1 von 6

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Leegebruch scheint ein gutes Pflaster für mich zu sein. Ich mag diesem Lauf sehr. Er liegt mir irgendwie. Flache Strecke und Asphalt – das passt für mich. Außerdem ist diese Veranstaltung in jedem Jahr hervorragend organisiert. Das macht hier einfach Spaß. Die Laufbedingungen waren in diesem Jahr fast ideal.

Bewölkt, recht wenig Wind und mit ca. 15°C sehr angenehm.

In der ersten Runde versuchte ich nicht zu schnell loszulaufen und fand zwei Begleiter, die ähnlich wie ich unterwegs waren. Nach einer Runde „warmlaufen“, steigerte ich dann etwas mein Tempo. Relativ schnell war ich nun allein unterwegs, was sich bis zum Ziel auch nicht mehr änderte. Die Lücke zur Spitze war heute sehr groß. René und Marc liefen heute in einer anderen Liga. So erreichte ich als Gesamtdritter das Ziel. Der Abstand nach hinten war auf den letzten Runden auch auf fast zwei Minuten angewachsen. Kurioserweise lief ich alle Runden bis auf die Erste konstant in 9:01min. Gleichmäßiger geht’s nicht.

Damit habe ich die notwendigen Läufe für den diesjährigen EMB-Cup Oberhavel absolviert. Ich freue mich, dass ich den Cup auch in diesem Jahr gewinnen konnte. In den nächsten Wochen und Monaten stehen dann andere Herausforderungen an.

Zunächst einmal die halbe Ironman Distanz beim Spreewald Triathlon. Gleichzeitig die Landesmeisterschaft in diesem Jahr.

Und danach ja, es sind nur noch 6 Wochen, die Kaiserkrone in Tirol. Ein Wahnsinn wie die Zeit vergeht.