Mein erster „kleiner“ Ultralauf

Wo fangen eigentlich die Ultraläufe an? Für manche sind schon 10km unendlich weit, andere denken da wohl eher an 100km und mehr. Ich für meinen Teil ziehe die Linie bei genau 42,195km. Alles was darüber hinaus geht, liegt im Bereich Ultra.

 

Meine bislang längste Strecke, die ich jemals gelaufen bin, ist der Marathon. Das aber in den verschiedensten Ausführungen. Flach und schnell mit einer 2:47h oder auch in den Bergen mit zusätzlichen 2000 Höhenmetern. Aber auch hier war nach 4:30h Laufzeit – Feierabend.

Da im Oktober für mich wieder die Tour de Tirol das Highlight des Jahres werden soll und ich um die Härte des Kaisermarathons weiß – habe ich in diesem Jahr mein Trainingsprogramm etwas verändert. Viele lange Einheiten, die nicht so sehr auf Geschwindigkeit, sondern eher auf Durchhaltevermögen und mentale Stärke ausgerichtet sind.
 

Was passt da besser als ein 6 Stunden Lauf. Die mentalen Fähigkeiten, die ich beim Kaisermarathon am Schlussanstieg (700 Höhenmeter auf 3km) auf jeden fall brauchen werde, kann man hier am besten trainieren – dachte ich. Denn wenn der Körper nach 4 Stunden Laufen eigentlich platt ist, stehen immer noch 2 Stunden auf der Uhr.

Außerdem bin ich so gestrickt, dass mich solche Herausforderungen unheimlich motivieren und ich eigentlich nicht an das Scheitern denke, sondern mich auf das Neue und Unbekannte freue.
 
So ging es also am 7. September nach Bernau. Jährlich finden dort die 24 Stunden von Bernau statt. Also richtiges Ultralaufen. Die 6 Stunden werden praktisch als Bambinilauf mit angeboten. Wie auch schon beim KnappenMan 2 Wochen zuvor, bauten wir auch hier unser Jolsport Zelt im Start-/ZielGebiet auf. Bianca managte den Stand während Axel und ich uns die 6 Stunden gönnten.
 

Punkt 14 Uhr wurden alle Läufer der 6h und 24h auf die Reise geschickt. Der erste grundlegende Unterschied zu „normalen“ Läufen ist das Tempo mit dem man loslegt. Gemütlich ging es los, wie bei einem lockeren Trainingslauf. Mit 5:30min/km trabten Axel und ich die ersten 10km locken durch Bernau. Eine 1,6km lange Runde musste immer wieder durchlaufen werden. Diese hatte dazu noch recht fiese 7 Höhenmeter, die nach 5 Stunden immer steiler und schwerer werden.

Nun sind 5:30min/km eigentlich so langsam, dass ich sie nicht mal im Training laufe. Ich fühlte mich nicht richtig wohl. Musste immer wieder meine Schrittlänge absichtlich verkürzen. Also entschied ich mich kurzerhand etwas schneller zu werden. Ich ließ mich ganz vom Gefühl tragen und pendelte mich so bei 4:40 bis 4:50min/km ein. Sozusagen Wohlfühltempo. Das lief ich dann Runde für Runde.

Irgendwann, ich glaube nach 3 Stunden, registrierte ich, dass im Start-/Zielgebiet ein Monitor für die Läufer angebracht war, wo die derzeitige Position im Rennen zu erkennen war. Beim ersten flüchtigen Blick glaubte ich meinen Namen auf Rang 3 erkannt zu haben. Konnte das sein? Ich lief die Runde zu Ende  und schaute nocheinmal. Tatächlich Platz 3 und die beiden vor mir waren anscheinend in der gleichen Runde wie ich – nur wenige Meter vor mir.

Nun war ich plötzlich in einer Situation, die ich eigentlich garnicht wollte. Es sollte ein lockerer Trainingslauf werden. Wenn man jedoch mitten im Rennen registriert, dass man an diesem Tag um die Podestplätze mitkämpfen kann, dann erwacht plötzlich doch der Kampfgeist. Unbewusst steigerte ich das Tempo. Erst viel später nach dem Rennen wurde mir klar, dass ich zu jener Zeit der schnellste Läufer im Rennen war. Da ich meine Konkurrenten nicht kannte und auch noch viele 24h Läufer und auch Staffelläufer auf der Strecke waren, musste ich mich bei den Durchläufen am Monitor orientieren.
 

Irgendwann stand mein Name auf Platz 2 und schließlich ganz oben. Das muss so ungefähr bei der Marathondistanz gewesen sein. Der Sprecher registrierte dies nun auch und begrüßte mich nun ab und an als Führenden beim Durchlaufen von Start- u. Ziel. Ein irres Gefühl.

Nach 4 Stunden begann dann das Kopfkino. Es war jener Bereich der nun absolutes Neuland war. Und auch die gelaufenen Kilometer summierten sich weiter auf. Jeder nun gelaufene Kilometer war ungewohnt und tat nun auch immer mehr weh. Genau das was ich trainieren wollte, setzte nun ein – Müdigkeit, Kräfteverschleiß und der Wunsch auch mal ein paar Schritte zu gehen. Bis auf eine kleine Ausnahme von ca. 50m bin ich jedoch die Strecke durchgelaufen, klar irgendwann gingen die Kilometerzeiten merklich in den Keller. Dennoch ich konnte den Kampf gegen die innere Stimme gewinnen. Oft hört man, dass alle möglichen Ausdauerleistungen reine Kopfsache sind. Und ich muss sagen, da ist was dran.
 

Irgendwann hatte ich alle Teilnehmer des 6 Stundenlaufes ein oder mehrmals überholt. Nur der Zweitplazierte lief noch in einer Runde mit mir. Nach 50km überrundete ich auch ihn und konnte nun mein Tempo entsprechend anpassen, dass der Vorsprung konstant blieb.

Wie erschöpft man ist, merkt man daran, dass es am Ende schwer ist eins und eins zusammen zuzählen. Um die Langeweile in Grenzen zu halten, rechnete ich am Anfang nach jeder Runde die gelaufenen Kilomter zusammen. Nach spätestens 4 Stunden kann man dies jedoch vergessen. Scheinbar ist das menschliche Gehirn in diser Ausnahmesituation dann anderweitig beschäftigt. So merkte ich nicht, dass ich mich der 70km Grenze langsam näherte.
 

Beim letzten Zieldurchlauf registrierte ich, dass ich noch ca. 8 Minuten Zeit hatte zu laufen (bei einem 6 Stundenlauf müssen alle Teilnehmer nach 6 Stunden stehenbleiben und es werden die letzten Meter ausgemessen). Ich wollte jedoch so schnell wie möglich auf einen Stuhl und nicht irgendwo auf der Strecke warten bis jemand kommt. Also lief ich die letzte Runde noch einmal richtig flott (immerhin ca. 5min/km). Und genau 4 Sekunden vor Ablauf der 6 Stunden erreichte ich die Ziellinie.

Unglaubliche 69,469km sind es geworden. Ich kann diese Zahl immer noch nicht ganz fassen. Hätte im Traum nicht daran gedacht jemals so weit zu laufen. Der Abend wurde noch lang, schließlich galt es noch die 24h Läufer und auch die vielen Staffelläufer anzufeuern. Außerdem wirkt so ein Lauf mental noch nach, der Körper braucht einige Zeit bis er wieder „runtergefahren“ ist.

Triathlon, nun hat es mich auch gepackt

Mir geht es wohl wie vielen anderen auch. Die Triathlon Faszination ist groß. Spätestens nach dem Olympiasieg von Jan Frodeno 2008 in Peking. Eine unglaublich dynamische und abwechslungsreiche Sportart, die mehr ist als nur schwimmen, biken und laufen. Es ist halt nicht mit einer Badehose, einem Fahrrad und ein paar Laufschuhen getan.

Und so hat es auch bei mir noch eine kleine Ewigkeit gedauert bis die Pläne für den ersten Start konkreter wurden. Doch dann ging alles ganz schnell.
 

Zugegeben der Plan gleich mit einer Halbdistanz zu starten, klingt schon etwas verrückt. Schließlich sind 1,9km Schwimmen, 90km auf dem Rad und noch 21,1km Halbmarathon wirklich nicht ohne. Aber gerade da liegt doch die Herausforderung. Und Ausdauersportler sind ja von Hause aus etwas verrückt.

 

Eigentlich war es in jedem Jahr das Gleiche. Man müsste ja mal, man könnte ja mal… Und schwups war es September und die Tri-Saison war zu Ende. In diesem Jahr reifte im Juni der Entschluss das Projekt Triathlon endlich anzugehen. Im Juni konnte ich im Urlaub fast jeden Tag schwimmen. Ich wusste schon vorher, dass ich nicht der Top Schwimmer bin, aber die Frage war vielmehr – reicht es für 1,9km Freistil aus. Und so zog ich meine Bahnen – hin und her – nach 2 Wochen waren stattliche 30km zusammengekommen. Das beruhigte mich innerlich eigentlich sehr. Ziel des ersten Triathlons sollte doch schließlich nur ein Finish ohne Quälerei sein.

Im Juli und August ging’s dann noch verstärkt auf’s Rad um möglichst viele Kilometer auf dem Zeitfahrrad zu machen. Auch hier war das Ziel: durchstehen und schauen ab wann Hintern und Rücken anfangen zu schmerzen:-)

Zum Glück musste ich der Lauferei in dieser Zeit nicht auch noch eine solch große Aufmerksamkeit schenken. Das Lauftraining lief etwas reduziert, aber eigentlich wie gewohnt ab. Das Gute daran war sogar, dass die etwas geringere Laufbelastung sich sofort positiv auf einige Langzeitbaustellen am geschundenen Läuferkadaver auswirkten. Und so heilte in dieser Zeit meine gereizte Achillessehne, die mich das ganze Frühjahr nervte, ordentlich aus.
 

Ein Event für die Premiere war auch schnell gefunden. Der KnappenMan im Lausitzer Seenland sollte es sein. Nebenbei stellten wir auch noch unser Jolsport Expo Zelt auf das Eventgelände am Dreiweiberner See. Das war somit eine ordentliche Ladung Anspannung, Stress und Belastung für dieses Triathlon Wochenende.

Schon am Freitag fuhren wir in Richtung Lausitz, um am Abend den Jolsport Messe Stand aufzubauen. Gleichzeitig war das Expo Zelt auch die Unterkunft für die beiden folgenden Nächte – Schlafsack und Luftmatratze:-)

 

Nach einer recht kurzen und am Ende recht kalten Nacht war er da – der Tag X. Start war um 11 Uhr. Vorher um 7 Uhr wurde die Langdistanz gestartet. Die Zeit bis zum Start verging dann recht schnell. Ich muss sagen, ich war recht gut vorbereitet. Hatte mir eine Kiste mit den wichtigsten Sachen gepackt, die ich in der Wechselzone brauchen würde. So verlief der Check-in reibungslos. Ein Blick nach rechts und links beim Einrichten des persönlichen Bereiches brachte dann noch die ein oder andere Idee zur Optimierung.

Kurz vor 11 Uhr ging es dann runter in Richtung See zur Einweisung. Etwas exotisch kam ich mir dann doch vor. Von den ca. 150 Startern starteten gefühlte 149 im Neoprenanzug. Ok, ganz so schlimm war es nicht, aber ungefähr 10 Athleten verzichteten darauf. Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund wie ich: Anfänger und „Nicht-Neoprenanzug-Besitzer“.
 

Man hörte ja im Vorfeld viel über die Schlacht im Wasser auf den ersten Metern. Naja wird schon nicht so schlimm sein, dachte ich, viel Legende und Prahlerei dabei. Trotzdem stellte ich mich an den äußersten Rand und auch nicht in die erste Reihe. Dann der Start und nach den ersten ins Wasser laufenden Metern dann der Sprung ins Wasser und los ging die Kraulerei und Klopperei. Das Wasser begann zu brodeln. Und trotz meiner hinteren Startposition gab es noch bessere Schwimmer hinter mir. Die kamen dann auch auf den nächsten Metern. Schläge links, Schläge rechts, Schläge auf die Füße – einer meinte man müsse nichts rechts oder links vorbei – nein die direkte Linie zählt. Also ist er direkt über mich rüber. Nach einer kurzen Tauchphase ging’s wieder an die Wasseroberfläche. Erstmal Luft holen. Ein Blick nach hinten verriet – fast das gesamte Feld war vor mir. Das fing ja gut an.

Das Gute daran war, ich konnte meinen Rhythmus dann in aller Ruhe aufnehmen. Besonders hinderlich waren an diesem Tag die extremen Wellen. Die Schwimmstrecke verlief exakt parallel zu den Wellen. So war ein Arm meist auf dem Wellenberg, während der Andere sich im Tal befand. Die Orientierungsbojen waren zudem viel zu klein, man sah sie auf der Strecke nicht. Das war jedoch egal, musste ich doch nur den anderen Schwimmern hinterher. Es gelang mir sogar noch an einigen Schwimmern vorbei zu kommen. Berauschend war die Schwimmleistung jedoch nicht. Nach 44:22min kam ich schließlich als 109 von 134 Männern aus dem Wasser.
 

Innerlich war für mich nun das Schlimmste überstanden und die Anspannung fiel nun entgültig ab. Es ging in die Wechelzone und auf’s Rad. Die 90km vergingen dann wie im Flug. Es ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man das Feld von hinten aufrollen kann, besonders für die Psyche. Da ich dies vom Laufen her eigentlich nicht kenne, war es eine ungewöhnliche, aber absolut geniale Erfahrung. Mit jedem Athleten, den man überholt steigt die Lust auf mehr. Und plötzlich sind auch Kräfte verfügbar, die man sonst wahrscheinlich nur schwer mobilisieren könnte. Und so fuhr ich eine für mich noch nie erreichte Zeit von 2:28h über die 90km. Immerhin Platz 38 von 134 Startern.

Dann ging es endlich auf die Laufstrecke. Hier fühle ich mich doch am wohlsten. Mittlerweile war es schon nach 14 Uhr und die Sonne meinte es an diesem Tag doch noch einmal recht gut. Schatten gab es wenig auf der Strecke. Das Überholen setzte sich auch hier fort. Erstaunlicherweise konnte ich die erste Hälfte des Halbmarathons noch mit einem 4:05min/km Schnitt anlaufen. Nach ca. 13km setzte plötzlich heftiges Seitenstechen ein. Ich musste stehenbleiben und kam erst wieder äußerst langsam ins Laufen zurück. Ganz weg gingen diese Beschwerden bis zum Schluss nicht mehr. Man ist danach auch auf’s äußerste sensibilisiert und hört genau in den Körper hinein. Schon beim kleinesten Zucken oder Ziehen macht man sich sofort so seine Gedanken.
 

 

Trotzdem reichte es am Ende noch zu einer 1:33iger Zeit. Immerhin waren nur 16 Starter auf der Laufstrecke schneller gewesen. Mit 4:46:18h lief ich somit genau auf Platz 30 ein. In meiner Altersklasse war dies der 4.Platz. An anderen Tagen hätte ich mich vermutlich darüber geärgert. Anders jedoch hier. Ein Gefühl aus innerer Zufriedenheit und Stolz machte sich breit. Und die Erinnerungen an den Wettkampf sich durchweg positiv. Ich denke, dass war der erste Schritt. Nun können die Planungen für die nächste Saison beginnen…

Lychener Seenlauf

15 harte Kilometer um die Lychener Seen

Lychener Seenlauf

27.4.2013, Start: 10:40 Uhr
Lychen
1:00:29min / 15,52km
wolkig, 7°C

Ergebnis

Gesamtplatz:5 von 145
Männer:5 von 103
AK M45:2 von 14

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Die 15,5km in Lychen haben es in sich. Das weiß jeder, der diese Distanz dort schon einmal gelaufen ist.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren stimmten jedoch diesmal die Temperaturen – jedenfalls für mich. Während am gestrigen Nachmittag noch knapp 28°C gemessen worden sind, starteten wir heute bei 7°C. Über Nacht hatte es geregnet – die letzten 8km der Strecke waren so sehr gut zu laufen. Kein feinsandiger Untergrund – alles schön fest.

Das Rennen aus meiner Sicht ist schnell beschrieben. Die Spitzengruppe bestehend aus 6 Läufern war für mich heute etwas zu schnell. Nicht viel, aber wenn pro Kilometer 5 Sekunden fehlen, dann wird das Loch halt immer größer. So war es ein einsames Rennen. Mein Tempo konnte ich gut durchlaufen, obwohl sich zwischenzeitlich leichte Seitenstiche bemerkbar machten. Auf den letzten  3 Kilometern konnte ich noch einen Läufer überholen und den Abstand zum Viertplazierten verringern.

 Am Ende war es Platz 5 in 1:00:29h. Damit war ich heute doch sehr zufrieden. Achja – auf dem Podium war ich trotzdem. Zweiter Platz in der Altersklasse. 

Gefreut habe ich mich, dass sich so viele Läufer für unseren Jolsport-Run in Dollgow interessiert haben. Unseren Aufsteller hatten wir natürlich mit und auch viele Flyer. Vom Streckenprofil kann man Lychen und Dollgow durchaus vergleichen. Auch in Dollgow geht’s auf und ab…

Haveluferlauf & Metallarbeiterlauf

Zwei auf einen Streich

Haveluferlauf / Metallarbeiterlauf

13.4.2013, Start: 10:00 / 15:00 Uhr Potsdam / Hennigsdorf
36:49min / 10km
36:38min / 10km
heiter, sonnig

Ergebnis

Haveluferlauf:
Gesamtplatz:7 von 215
Männer:7 von 150
AK M45:1 von 12

Metallarbeiterlauf:
Gesamtplatz:4 von 40
Männer:4 von 40
AK M45:1 von 7

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Eigentlich heißt es ja 7 auf einen Streich. In meinem Fall bin ich aber heilfroh, dass es nur 2 waren. Ok, genug herum geschwafelt.

Der Laufkalender bietet in der Regel ab April an jedem Wochenende eine Fülle an Läufen und meist hat man die Qual der Wahl – so viele schöne Läufe gibt es in der Region. Ich laufe sehr gern den Brandenburg-Cup und den EMB-Cup Oberhavel. Der Erstere führt dabei durch das gesamte Bundesland und man hat meist auch immer unbekannte Gesichter auf den Strecken. So weiss man nie was am Ende des Laufes heraus kommt. Der EMB-Cup ist eher regional und man kennt die meisten Läufer. Daher ist man dort auch immer gern dabei und freut sich auf viele nette Leute.

Heute war so ein Tag, wo beide Cup Veranstaltungen mit schönen Läufen lockten. Glücklicherweise nicht parallel und auch von der Entfernung machbar. So ging’s am Vormittag nach Potsdam zum Haveluferlauf, der über die geschichtsträchtige Glienicker Brücke führt. Und hier ging dann auch gleich von Beginn an die Post so richtig ab. 10km waren zu laufen. Auf der Strecke herrschte teilweise ziemlich böiger Wind. Auf den ersten 5 Plätzen tobten sich die jungen Wilden der unter 20-jährigen so richtig aus. Die Siegerzeit ging mit einer Zeit von unter 34min weg.

Ich lief die ersten 8km ziemlich einsam. Kein Partner mit dem man zusammen das Tempo hätte hochhalten können. Dennoch blieben die Kilometerzeiten einigermaßen konstant. Nach 8km lief ich auf den bis dato 5-plazierten auf. Abwechselnd machten wir Tempoarbeit. Von hinten lief mit Thomas Drößler noch ein sehr guter Läufer auf. Zu dritt gingen wir den letzten Kilometer an.

Da beide nicht in meiner Altersklasse liefen, ließ ich beide ein paar Meter ziehen und sparte schon ein paar Kräfte für den Nachmittag. Mit 36:49min wurde es trotzdem noch eine recht gute Zeit und Platz 1 in der AK.

Nach der Siegerehrung ging’s zurück nach Hennigsdorf wo nur wenige Stunden später der nächste 10er gestartet wurde – diesmal also EMB-Cup. Die Beine waren schwer, aber trotzdem freute ich mich auf den Lauf.

Vom Start weg entwickelte sich ein interessantes Rennen. Ich ließ es (notgedrungen) etwas ruhiger als am Vormittag angehen. Ein Rundkurs war 4 mal zu durchlaufen. Nach der ersten Runde lag ich als 6-ter recht gut im Rennen. Die zweite Runde ging ich dann etwas forscher an und lief auf Platz 4 vor. Der Abstand nach vorn war jedoch zu groß und mit Daniel, Robert und René liefen dort auch keine Unbekannten.

Also hieß es Platz 4 absichern und so ruhig wie möglich die zwei letzten Runden zu Ende bringen. Von hinten wurde aber der Druck aufrecht erhalten, so dass ich (was mir garnicht so lieb war) nicht nachlassen konnte. So wurde es auf den letzten 5km noch ziemlich hart, der Vormittag machte sich nun deutlich bemerkbar. Am Ende reichte es dennoch recht deutlich. Mit 36:38min ging ich dann durch das Ziel, wobei die Strecke nicht exakt 10km waren, eher 300m kürzer. Aber in dem Fall völlig egal.

Fazit dieses außergewöhnlichen Tages: Zweimalauf den ersten Platz in der AK erlaufen. Mehr geht nicht. Jetzt schmerzen die Beine… ich brauche Ruhe, aber morgen früh geht’s mit Axel locker 20km auslaufen. Freue mich schon drauf.

 

33. Berliner Halbmarathon

Neue Halbmarathon PB

Berliner Halbmarathon

7.4.2013, Start: 10:00 Uhr
Berlin
1:18:01h / 21,1km
wolkenlos, sonnig, 2-3°C

Ergebnis

Gesamtplatz:137 von 22232 Männer:131 von 14375
AK M45:9 von 2024

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Eigentlich ist der Berliner Halbmarathon in jedem Jahr der erste größere Höhepunkt des (Lauf-)Jahres für mich. Die Vorbereitung darauf beginnt meist schon vor Weihnachten. Das war auch in diesem Jahr so. Von einer optimalen Vorbereitung kann man jedoch nicht sprechen. Zum Einen das Wetter – immer wieder vereiste Wege und Straßen und Schnee bis Ende März. Ätzend. Dazu ein Dauerschnupfen bis in den Februar hinein. Und als es endlich so richtig losgehen sollte, machten dann die Füße schlapp. Erst muckte der rechte Fuß und dann auch noch der Linke. So trabte ich durch den Januar und Februar ohne so richtig in Schwung zu kommen.

Die ersten Wettkämpfe des Jahres liefen dennoch recht gut und von Tag zu Tag ging es dann auch läuferisch voran. Dennoch schraubte ich mein Ziel vor dem HM herunter. Vor ein paar Wochen sollte es noch eine sub1:18h werden. Dies hielt ich angesichts der Umstände für wenig realistisch. Eine Zeit von unter 1:20h war nach einem guten Trainings-März aber machbar.

Bis zum Samstag herrschte noch übles Winterwetter – kalt, grau und windig. Beim Blick aus dem Fenster am Sonntag traute ich ja kaum meinen Augen. Absolut wolkenlos und kein Wind. Dafür mit minus 6°C auch ar…kalt. Die Sachen waren wie immer schon abends rausgelegt, so dass ich in Ruhe frühstücken konnte. Danach ging’s los in Richtung Karl-Marx-Allee.

Pünktlich um 9.00 Uhr trafen wir uns vor dem Kino International. Mit Axel, Anette, Ilka und Kathrin waren noch 4 Leute der LG Oberhavel am Treffpunkt. Aber auch andere bekannte Gesichter waren schon da. Man merkte wie aufgeregt doch jeder war. Also schnell das Foto für die Zeitung und die Homepage gemacht und dann weg mit den Sachen und endlich…einlaufen. Kurz vor 10.00 Uhr ging’s dann in den Startblock A. Die Zeit bis zum Start verging wie im Flug und die Sonne wärmte nun auch schon etwas. Mehr als 2-3°C waren es aber nicht. Es fühlte sich aber gut an.

Nach dem Start fand ich sofort in meinen Rythmus. Klar, die ersten 2-3 Kilometer waren wie immer etwas zu schnell. Ab Kilometer 4 pendelten sich dann die Kilometerzeiten bei 3:36 bis 3:40min/km ein. Eine richtige Gruppe wie im letzten Jahr fand ich allerdings diesmal nicht. Gruppen die sich bildeten zerfielen relativ schnell wieder. So war es aber auch nie langweilig und die Kilometer verflogen recht schnell. Nach 36:33min dann die Zwischenzeit bei Kilomter 10. Erst da bemerkte ich eigentlich, dass ich erstens viel schneller als geplant unterwegs war und zweitens auf Kurs sub1:18h lag. Irgendwie war mir aber da schon klar, dass es trotzdem am Ende nicht reichen würde.

Und richtig so nach und nach wurden die Kilomterzeiten etwas langsamer, nicht viel, aber wenn auf jedem Kilometer 6 Sekunden fehlen, dann ist nach 10km eine Minute weg. Ganz einfach. Dennoch fühlte ich mich ganz gut, wenn man davon auf der zweiten Hälfte bei einem HM überhaupt sprechen kann. Jedenfalls nicht verkrampft. Es lief halt.

Zwischendurch kam dann Daniel mit Robert im Schlepptau vorbei geflogen. Gute Renneinteilung von Beiden. Robert blieb in Sichtweite während Daniel noch über 2 Minuten herauslief. Auf den letzten 2 Kilomtern hatte ich einen Läufer direkt vor mir, der noch ein gutes Tempo lief. Ich blieb im Windschatten. Bei Kilomter 20 schaute ich nocheinmal auf die Uhr. Der blutleere Kopf konnte noch etwas Rechenarbeit vollrichten und meldete – das wird gaaanz knapp. Ich versuchte nochmal alles was noch ging in diesen letzten Kilometer zu legen. Am Ende blieb die Uhr bei 1:18:01h stehen. Die erste kleine Enttäuschung war aber ganz schnell vorbei, denn das ursprüngliche Ziel von unter 1:20h war meilenweit erfüllt und nebeibei war es auch noch eine persönliche Bestleistung. Ganze 5 Sekunden schneller als im letzten Jahr. Immerhin.

Irritiert bin ich dennoch etwas über diese Leistung. Wahrscheinlich ist weniger Training und etwas mehr Ruhe dann wohl doch besser als immer nur Laufen und Laufen und Laufen. Kann also als Rat an alle weitergeben, wenn mal eine krankheitsbedingte Zwangspause droht – die Welt geht davon nicht unter.